Donnerstag, 13. September 2018

Viktorianische Insel

Nach ein paar Tagen der Ruhe in einigen kleineren Orten auf dem Weg von Ost nach West, legten wir den letzten Rest der Strecke zurück, passierten erneut Vancouver und erreichten mit der Fähre Victoria auf Vancouver Island.
Auch hier zeigte sich mal wieder: die kanadischen Städte haben wohl das gute Wetter für sich gepachtet. Wie schon in Vancouver setzte strahlender Sonnenschein und milde Abende die größte Stadt der Insel prachtvoll in Szene und ermöglichten uns Erkundungstouren bis hinauf auf offene See. Wir hatten die wohl besten Fish & Chips die ich je gegessen habe (mussten uns dafür aber auch vor Ladeneröffnung bereits in eine Schlange einsortieren), besuchten ein sehr traditionelles Pub und genossen eine Waltour die uns neben jagenden Orcas auch Buckelwale und jede Menge Seelöwen zeigte(die man nicht nur optisch sondern insbesondere olfaktorisch schon von weitem wahrnehmen konnte).
Die Stadt selbst zeichnet sich durch einen netten Stadtkern mit vielen kleinen und beschaulichen Lädchen und schön hergerichteten Straßen aus.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg nach Westen, wo unser nächster Campingground auf uns wartete - natürlich inklusive schlechtem Wetter. Auch wenn wir hier vom Rauch verschont blieben, war der dauerhafte Regen der hier auf uns niederprasselte kein deutlich besserer Ersatz. Dem Wetter angemessen besuchten wir die großen Regenwälder an der Küstenregion um Tofino, aber nach gut drei Tagen dauernaß und einem undichten Zelt,  entschieden wir uns dazu den nächsten Zeltplatz abzusagen, wieder weiter ins Inselinnere vorzudringen und zwei Nächte in einem kleinen Motel zu verbringen, um etwas trocken zu werden.
Zumindest ein wenig besserte sich das Wetter, weshalb wir die nächste und letzte Station an der Ostküste - Seal Bay nahe Courtenay - wieder mit dem noch immer etwas klammen Zelt bestritten.

Derzeit befinden wir uns in Nanaimo und sind vor allem damit beschäftigt, alles für die Reise vorzubereiten - am Samstag geht es nach Tokyo und bis dahin muss das Zelt getrocknet und gesäubert werden, das Mietauto geputzt und unsere Rucksäcke neugepackt werden!

Victoria in all seiner Pracht
...und schönem Wetter

Bei Abend

Und Chinatown, das älteste Kanadas

Einer von drei Buckelwalen die wir gesehen haben und uns sehr nah kamen.

Viele (stinkende) Seelöwen, Seehunde und Robben

Eine Familie von Orcas, nachdem die ihre Jagd beendet hatten, waren es weniger Seelöwen...am Geruch hat das wenig geändert

Der Strand vor der Haustür bei Tofino

Einige Stunden bevor der Regen einsetzt...

Das uralte Monster Nyarlathothep...ähh ich meine Regenwald bei Tofino

Fast so groß wie mein Ego!

Leider ist die Blogger-app mehr als nervig, daher mein Foto auf Waljagd außerhalb jeglicher Kontinuität

So sah es (und wir) dann die meiste Zeit an der Westküste aus

Deswegen mussten wir uns ordentlich stärken!

Die Ostküste mit etwas besserem Wetter

Besagte Fish&Chips + frittierte Austern


Cthulhu! Ähh mehr Wald...

Dienstag, 28. August 2018

Rauchende Wildnis

Die letzten knapp zwei Wochen haben wir die Nationalparks Jasper und Banff erkundet. Von Vancouver aus sind wir nach Norden, entlang des berühmten Sea to Sky Highways  aufgebrochen, um uns dann weiter gen Westen zu bewegen. Die majestätische Natur konnten wir leider zumeist nur erahnen, da uns dicke Rauschwaden von den unzähligen Waldbränden im ganzen Land die Sicht raubten. Somit verpassten wir einen sicherlich tollen Ausblick auf unserem Roadtrip, auf den wir uns beide schon sehr gefreut hatten.
An unseren Stopps hatten wir aber immer mal wieder Glück, entweder kam etwas Wind auf, um die dicke Suppe zu vertreiben oder wir bewegten uns in Tälern/auf Bergen wohin der Rauch nicht vollends vordrang.

Auch in Jasper angekommen, wo unsere Campingtour startete, war uns das Glück hold und wir hatten einige Tage recht gute Sicht. Bei den täglichen Wanderungen durch die verschiedenen Teile des Nationalparks, stießen wir dann auch schnell auf die Schätze der hiesigen Natur; rauschende (und beinahe überall auffindbare) Wasserfälle, die das Steinwerk unter sich formten, Schwarzbären, die auf andere Touris nur wenige Meter vor uns Jagd machten, Wapitis, die ihre Vorliebe für Hunde entdeckten, Wasserfälle, eine Elchkuh, die nur wenige Meter vor uns im Wasser graste, Adler, Wasserfälle, Großhornziegen, jede Menge Eichhörnchen, Wasserfälle und wenn man ganz besonders viel Glück hatte auch den ein oder anderen Blick den man durch die Rauchschwaden auf einen Berggipfel erhaschen konnte.

Nach drei Tagen Camping wechselten wir zum ersten Mal den Zeltplatz. Ausgerechnet an diesem Tag (wir waren extra früh aufgestanden, da einige der Zeltplätze hier auf einer "first come, first serve" Basis funktionieren) hatte unser Auto einen Platten. Anscheinend hatten wir auf einer der Strecken einen Nagel als blinden Passagier aufgelesen. Je mehr sich der Herbst nähert, desto ausgeprägter waren auch die hiesigen Temperaturschwankungen und so mussten wir, obwohl die Temperaturen am Vortag noch im hohen Zwanziger-Bereich lagen, bei klirrender Kälte im niedrigen einstelligen Bereich und in Herrgottsfrühe den Ersatzreifen anbringen, in die nächste Ortschaft zum Flicken fahren, dann schnell noch immer mit dem Ersatzreifen bestückt zum nächsten Campingplatz, damit wir nicht im Auto übernachten müssen und wieder zurück in die Ortschaft fahren, um den reparierten Reifen abzuholen...
Ich hoffe mal es bleibt bei dem einen Platten für die restliche Reise...

Nach Jasper kam Banff und Yoho, aber wir verkürzten unsere Campingzeit um einen Tag, da es hier endlich anfing zu regnen und nach Monaten der Dürre ein Temperatursturz und Gewitter angekündigt waren.

Jetzt befinden wir uns in Radium Hot Springs, am Rande des Kootenay Nationalparks. Die nächste Woche werden wir dann den Rückweg nach Vancouver antreten, wobei wir viele Stopps für die umliegenden Parks eingeplant haben. Danach führt unser Weg dann nach Vancouver Island, wo wir hoffentlich nicht all zu schlechtes Wetter vorfinden, da wir dort wieder campen wollen.

Einer der Joffre Lakes

Der Helmcken Wasserfall im Wells Gray Park

Balanceakt

Zunächst noch wenig Rauch, ein, zwei Stunden später konnte man kaum noch die Hand vorm Gesicht erkennen - Trophy Meadow im Wells Gray

Der erste Zeltplatz in Jasper

Besagter Schwarzbär der auf die Touris vor uns losgegangen ist und erst im letzten Moment abgedreht hat.

Ein Wapiti in Jasper, wie ein Reh bloß drei Köpfe größer als ich und fünfmal so schwer 

Medicine Lake

Maligne Lake

Elchkuh im Moose Lake. Hrhr.

Nahe des Takakkaw Falls

Das Valley um Radium Hot Springs herum

Montag, 13. August 2018

Erste Woche vorbei - 20 folgen noch!

Die erste Woche in Vancouver ist schon vorbeigeflogen.
Nachdem wir hier mit etwas Verspätung angekommen sind, da das Flugzeug aufgrund einer herabgestürzten Abdeckung an der Decke nicht starten konnte(das haben dann zwei Techniker einfach reingehämmert...war alles sehr beruhigend...), haben wir uns in den vergangenen 7 Tagen mit der schönen Stadt (wobei vor allem die Interieurs der Gebäude und eben die Umgebung mit Meer, Parks&Wäldern und Bergen beeindruckt, äußerlich sind viele der Bauten und Straßen eher...meh), den hiesigen Parks, einer Bergtour (fast 1000 Höhenmeter bei nur 2,9 km Strecke - der Rekord liegt bei ~24min, wir haben uns aber etwas mehr Zeit gelassen...um die Aussicht zu genießen! ) und den sehr netten und äußerst zuvorkommenden Kanadiern auseinandergesetzt.
Morgen holen wir dann unser Mietauto ab und fahren los in Richtung der großen Nationalparks Jasper und Banff, denen wir uns allerdings Schritt für Schritt nähern, um den Roadtrip genießen zu können.
So lange wie in Vancouver werden wir die nächsten 20 Wochen (so lange ist es noch bis zur Rückkehr) nirgends mehr bleiben - es wird also spannend und sicher auch etwas stressiger als bisher!



Bei der Fahrradtour um den Stanleypark, der direkt an der Stadt gelegen ist

Im Hintergrund der Canada Place

Vancouver bei Nacht
Lynnvalley und Canyon mit schönem Wasser und vielen Klippenspringern
Der Wald bei Lynnvalley

Freitag, 10. August 2018

Influencing

Über 4 Jahre ist es her, dass ich hier zuletzt Zeilen verfasst habe. In meiner Naivität bin ich fest davon ausgegangen, dieser Blog sei in den Tiefen des Internets verschollen gegangen, aber siehe da, er existiert! Wer hätte es auch gewagt einen Haufen so wertvoller Daten einfach in den Limbo eines digitalen Papierkorbs zu verfrachten?
Dieser Wink des Schicksals kam mir gerade recht, da ich ja schon seit längerem mit meinem Job haderte und nach Alternativen suchte.
Nach langem Grübeln und Überlegen kam endlich die Lösung: ich werde Influencer!
Schließlich ist das heutzutage en vogue und soll schon einigen Leuten zu großem Reichtum verholfen haben.
Von vorne herein war mir klar, dass ich mich tief in die Welt der Influencer hineinversetzen musste, um an mein Ziel zu gelangen. Wochenlange Recherche und Undercover-Nachforschungen ließen mich zum einzig gültigen Ergebnis kommen: ich musste eine Weltreise machen! Kein anderer Weg war verlässlich genug, um mir genügend Online-Cred zu verschaffen und in der Szene durchzustarten.

Mit diesen Worten machte ich meinem Chef klar, dass es keine weitere gemeinsame Zukunft geben würde, rüstete mich aus, packte die Freundin ein und zog zum Frankfurter Flughafen los.

"Sie fliegen heute nach Vancouver, haben Sie denn den Rückflug schon gebucht?", fragte die Dame am Condor Schalter.
"Wir fliegen nicht zurück, nach Westkanada ist Japan an der Reihe!", entgegneten wir keck.
"Und haben Sie ihren Rückflug von Japan schon gebucht?", parierte sie Leitlinien-gerecht.
"Keinen Rückflug, aber den Weiterflug nach Neuseeland!", strahlte ich sie mit einem Lächeln das Eisberge hätte schmelzen können an.
"Und von da hab-" "Nein, nein; von da fliegen wir weiter nach Ho Chi Minh Stadt und dann müssen wir erstmal nach Hanoi kommen, um weiterzufliegen!", unterbrach ich sie, da es so langsam anstrengend wurde.
"Achso. Naja. Danach ja wahrscheinlich...Indien? Singapur? Oder doch gleich Afrika?", kam ihre nun doch etwas gereizte Antwort.
"Ne, dann geht's nach Düsseldorf!", - und schwupps saßen wir im ersten Flieger.
Ihr seht, das Leben eines Influencers kann ganz schön anstrengend sein!

In diesem Sinne möchte ich euch vor allem mit einigen Bildern beglücken - da wir ja viel Sightseeing betreiben, muss ich mal schauen, wie viel Zeit und Muße für Textergüsse bleibt. Wie immer freue ich mich aber über Kommentare oder Nachrichten auf anderen Kanälen, um auch über euch up to date bleiben zu können!

Dienstag, 27. Mai 2014

Terminacion

Zugegeben, das mit dem Blogschreiben hat diesmal nicht so wirklich geklappt. Gründe dafür gab es einige, da ich meinen Laptop nicht dabei hab, ist das Schreiben sehr mühselig nur mit meinem Smartphone, nach dem vormittäglichen Unterricht ging es in den letzten zwei Wochen entweder direkt irgendwo hin (Park, Sehenswürdigkeiten, etc.) oder ich musste eine Siesta einlegen, um für den Abend gerüstet zu sein uuund, aber das wisst ihr ja alle bereits, ich bin halt faul...

Ich weiss nicht, wie häufig ich bereits geschrieben hab, dass die Zeit auf meinen Reisen wie im Flug vergeht, aber ich muss diese Phrase nocheinmal bemühen. Hier ist alles ein wenig wie im Landschulheim. Ich häng hier meistens mit einer Gruppe von 10-15 Personen rum, die mehr oder weniger in meinem Alter sind, abends sitzen wir in der Regel auf der Dachterrasse unserer Residenz (das hört sich wunderbar an, ist aber nur die direkte übersetzung des Spanischen Residencia) und es finden sich immer einige Leute für Unternehmungen der verschiedensten Arten. 

In den letzten zwei Wochen war auch David hier, der ebenso am Sprachkurs teilgenommen hat, allerdings auf einem wesentlich höheren Level als ich. Wir hattens ja vorher schon davon: da ich faul bin, habe ich mich doch gegen das Wechseln der Klasse entschieden, ist vielleicht aber auch nicht so schlimm, da unsere Gruppe durch die Anwesenheit von Daniel dem Brasilianer etwas gepusht wird und wir jetzt immerhin schon das A2 Niveau erreicht haben. Meine tatsächlichen Spanischkenntnisse beschränken sich damit noch immer auf die Vorstellung meiner Person+das Bestellen in einem Restaurant, dafür habe ich aber die Freiheit meine Zeit hier umso mehr zu genießen. Es gibt kaum etwas besseres, als nach einem 4 Stunden Tag sich in die Mittagssonne mit einem kühlen Bier und kostenlosen Tapas zu setzen. Auch wenn es in der letzten Woche nur durchschnittlich 25 Grad erreicht hat, bis auf einen Regentag war das Wetter stets herrlich.

Mit David und zwei anderen konnte ich so eine Tour durch die Ausläufer der Sierra Nevada starten. Ein deutscher Neuankömmling führte mich zur Carmen de Rodriguez Acosta, einem Anwesen das jedem Bond Bösewicht gefallen würde und mit dem Großteil der Leute hier schauten wir das spanische Champions League Finale inklusive großartiger Atmosphäre und einer Lektion in spanischen Flüchen.

Jetzt fängt also schon die letzte Woche für mich an und ich geh mal davon aus, dass ich nicht nocheinmal zum Schreiben des Blogs komme. Kommenden Samstag breche ich von Granada aus auf, gen Valencia, wo ich vermutlich zwei Nächte bleibe, um dann am 4.6. zurueck nach Deutschland zu fliegen.
Bis dahin!

Montag, 12. Mai 2014

Continuación

Eine Woche ist jetzt schon wieder vorbei, seit ich in Spanien angekommen bin. Mittlerweile habe ich mich auch gut eingelebt, genieße das prächtige Wetter, die heißen Tage und die schöne Stadt Granada.

Nach meiner Ankunft am letzten Sonntag abend ging es montags früh gleich zur Sprachschule. Dort wurden die neuen Schüler in verschiedene Klassen eingeteilt (A1 fuer mich natürlich, da ich ja keine Vorkenntnisse hab) und der Unterricht konnte beginnen. Jeden Tag erwarten mich hier vier Stunden Spanisch. Die Lehreinheiten werden von zwei verschiedenen Lehrern geführt, die sich die Zeit aufteilen, mit einer halben Stunde Kaffeepause dazwischen, so dass ich ab 13 Uhr den Tag zu meiner freien Verfügung hab. 

Vom Tempo her ist das alles sehr machbar, derzeit bin ich sogar am Überlegen, ob ich nicht in eine etwas fortgeschrittene Klasse wechsel, da wir diese Woche wieder Anfänger bekommen haben, die zum Teil quasi von vorne anfangen müssen und ich auf diese Weise nur sehr wenig bis zum Ende meiner Zeit hier lernen werden kann. 

Der Unterricht macht zwar auch Spaß, die Zeit danach ist aber umso besser! Meine Unterkunft ist eine Residenz gute 20 Minuten Fußmarsch von der Schule entfernt, in der ca. 30 Schüler Unterschlupf finden. Von Japanern bis Brasilianern ist hier beinahe jede Nation in den verschiedensten Altersklassen vertreten. Auch wenn natürlich nicht alle auf meiner Wellenlänge schwingen, hab ich doch das Glück gehabt mit einigen sehr coolen Leuten gleichzeitig anzufangen, insbesondere Daniel, ein Brasilianer, und John aus England, mit denen ich mich sehr gut verstehe. 
Zusammen verbringen wir dann die Zeit in verschiedensten Tapasbars (In Andalusien bekommt man für ein kaltes Getränk einen Teller Tapas. Kostenlos. . . !!!!!), in einem Club, mit Aussicht auf die mächtige Festungsanlage der Alhambra oder am Strand, der eine einstündige Busfahrt entfernt ist. 

Mal schauen also, wie sehr sich mein Spanisch hier verbessert, zumindest Englisch und Japanisch kann ich aber üben und Spaß habe ich auch, beschweren kann ich mich also kaum ;)

Mittwoch, 9. April 2014

Letzter Teil

Nur noch eine Woche, dann geht's schon wieder zurück nach Deutschland!
Und puh, ich bin in den letzten Tagen ganz schön rumgekommen!

Nach etwas ruhigeren Tagen bei meiner Gastfamilie, die nur durch ein paar Besuche von Freunden und Verwandten unterbrochen wurden, ging es ab nach Shikoku, der kleinsten Insel Japans. Dort prägen massenhaft Berge die Landschaft und dementsprechend wenig Orte gibt es, die sich für Siedlungen eignen. Mit dem Auto durch die Bergketten zu heizen und ab und an an einem Fluss oder Wasserfall zu halten war dann auch ein sehr schönes Kontrastprogramm zu meinem vorherigen Aufenthalt in Tokyo.
Unser Ziel war Matsuyama, eine Stadt in der die älteste Heiße-Quellen-Anlage Japans steht. Irgendwie ist meine Reise von den Onsen hier geprägt...aber es war ja auch die ganze Zeit noch recht kühl.
Neben den heißen Quellen besuchten wir noch ein Museum über Masaoka Shiki, der die moderne Form der japanischen Haiku Gedichte prägte. Auf dem Rückweg machten wir noch Halt in einer kleinen etwas altertümlichen Stadt und einem Schrein mit der größten Waffensammlung Japans. Hier konnte man verschiedenste Klingen, von Naginata bis zu Nodachi, betrachten, die beinahe alle schon gute 800 Jahre auf dem Buckel haben.

Anstatt mich dann aber auszuruhen, ging es am nächsten Tag direkt weiter. Zunächst stand ein kurzer Abstecher nach Nara auf dem Plan, um zum zweiten Mal bei den Hozoin Leuten zu trainieren. Dieses Jahr bin ich zweimal zum Training gegangen und es fand zweimal statt, ha!
Etwas verschwitzt ließ ich mich dann von einer Freundin abholen, die mich nach Kinosaki kutschierte. Kinosaki, ihr denkt es euch sicher schon, ist berühmt für seine Onsen. Dort gibt es sieben oder acht verschiedene auf engstem Raum und mit dem Hotelticket kann man in jede einzelne gehen. Durch die Stadt flaniert man in eine Yukata gekleidet, so ähnlich wie ein Bademantel, damit das ständige An- und Ausziehen nicht zu lästig wird.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf nach Izushi, ein kleiner Ort in dem Soba Nudeln produziert werden. Das besondere daran ist, dass die Nudeln auf mehreren kleinen Tellern serviert werden, anstatt auf einem...manchmal sind die Japaner wirklich schwer zu verstehen.
Trotzdem ist dieser Ort unglaublich beliebt, obwohl es neben den Nudelläden nur noch Andenkenläden gibt (und ein kleines Schloss von dem aber nicht viel übrig ist...).
Weiter ging es zum Schloss über den Wolken in Takeda oder besser gesagt zu den Ruinen der Anlage. Auch bekannt unter dem Namen "Japans Machu-Picchu" kann man hier von einem ganze 300 Meter hohen "Berg" eine schöne Aussicht ergattern und auf den alten Gesteinsmauern herumturnen. Dieser Ort wurde erst vor einigen Jahren von den japanischen Massen entdeckt, wodurch ein Ansturm an Touristen ausgelöst wurde, der von der Befestigungsanlage einfach nicht ausgehalten werden konnte. Deshalb sind jetzt leider viele Bereiche abgesperrt und ein Großteil des Wegs auf dem man läuft mit einer Plane ausgelegt, um die Steine zu schonen.

Nach diesem Wochenendstrip kam ich wieder zurück nach Nara, um mich mit einigen Ärzten aus der Klinik zu treffen. Das Highlight dieser Tage waren aber die beiden Übernachtungen in verschiedenen Hostels, in denen ich einige nette Leute aus den verschiedensten Orten der Welt getroffen habe. Unter anderem einen Franzosen, der am nächsten Morgen mit einer Dämonenmaske und Perücke auf den nächsten Berg gestiegen ist, um dort zu Tanzen und Schreien (exakter Wortlaut). Franzosen sind noch seltsamer als Japaner...

Die Nacht darauf in Osaka war allerdings enttäuschend. Während ich in Nara für 2400 Yen in einem hundert Jahre alten traditionellen Haus übernachten konnte, zahlte ich in Osaka 2800 um mir mit 9 anderen Typen einen Raum der mehr an einen schmalen Flur erinnerte, zu teilen. Mein Bett hatte dann noch das großartige Feature, dass die Wand in der hinteren Ecke in das Bett hineinragte. Die Matratze wurde so auf das Bett gelegt, dass die hintere Kante abgeknickt in die Luft ragte. Statt in einem normalen rechteckigen Bett hatte ich also das Privileg in einem Dreiecksbett zu schlafen. Wunderbar!

Deswegen bin ich direkt danach wieder zu meiner Gastfamilie geflüchtet. Auch natürlich, um mein Gepäck abzuholen, dass ich hier unterstellen durfte. Zwischen Mittagessen, einer Session im Massagestuhl und einem Besuch vom Mönch von nebenan, konnt ich diesen Post gerade noch unterbringen.
Nachher flieg ich dann zurück nach Tokyo und komm bei nem Chinesen für eine Nacht unter, von dem ich eine Freundin in Nara getroffen hab. Falls ihr also nichts mehr von mir hört, hat mich die Triade erwischt und meine Organe verkauft.
Die restlichen Nächte bin ich vermutlich auch bei Freunden/Bekannten die ich hier in Japan getroffen hab.
Auch sonst ist das Programm aber ziemlich voll: Samstag findet eine Vorführung von Sensei statt, Sonntags wird einen Tag lang trainiert und Dienstags und Mittwochs gibts das große Katori Festival.

Deswegen bezweifel ich eher, dass ich nochmal dazu komm hier reinzuschreiben. Vll. ein paar Bilder oder so, Facebook zickt gerade eh rum und lässt mich keine Bilder hochladen...
In dem Fall, machts gut und bis bald in Deutschland! (Am 17. komm ich mittags zurück)

Hmm Google zickt auch(sind wir mal fair, vermutlich ists die Inetverbindung), also erstmal keine Bilder...versuch das nachzureichen ;)