Nur noch eine Woche, dann geht's schon wieder zurück nach Deutschland!
Und puh, ich bin in den letzten Tagen ganz schön rumgekommen!
Nach etwas ruhigeren Tagen bei meiner Gastfamilie, die nur durch ein paar Besuche von Freunden und Verwandten unterbrochen wurden, ging es ab nach Shikoku, der kleinsten Insel Japans. Dort prägen massenhaft Berge die Landschaft und dementsprechend wenig Orte gibt es, die sich für Siedlungen eignen. Mit dem Auto durch die Bergketten zu heizen und ab und an an einem Fluss oder Wasserfall zu halten war dann auch ein sehr schönes Kontrastprogramm zu meinem vorherigen Aufenthalt in Tokyo.
Unser Ziel war Matsuyama, eine Stadt in der die älteste Heiße-Quellen-Anlage Japans steht. Irgendwie ist meine Reise von den Onsen hier geprägt...aber es war ja auch die ganze Zeit noch recht kühl.
Neben den heißen Quellen besuchten wir noch ein Museum über Masaoka Shiki, der die moderne Form der japanischen Haiku Gedichte prägte. Auf dem Rückweg machten wir noch Halt in einer kleinen etwas altertümlichen Stadt und einem Schrein mit der größten Waffensammlung Japans. Hier konnte man verschiedenste Klingen, von Naginata bis zu Nodachi, betrachten, die beinahe alle schon gute 800 Jahre auf dem Buckel haben.
Anstatt mich dann aber auszuruhen, ging es am nächsten Tag direkt weiter. Zunächst stand ein kurzer Abstecher nach Nara auf dem Plan, um zum zweiten Mal bei den Hozoin Leuten zu trainieren. Dieses Jahr bin ich zweimal zum Training gegangen und es fand zweimal statt, ha!
Etwas verschwitzt ließ ich mich dann von einer Freundin abholen, die mich nach Kinosaki kutschierte. Kinosaki, ihr denkt es euch sicher schon, ist berühmt für seine Onsen. Dort gibt es sieben oder acht verschiedene auf engstem Raum und mit dem Hotelticket kann man in jede einzelne gehen. Durch die Stadt flaniert man in eine Yukata gekleidet, so ähnlich wie ein Bademantel, damit das ständige An- und Ausziehen nicht zu lästig wird.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf nach Izushi, ein kleiner Ort in dem Soba Nudeln produziert werden. Das besondere daran ist, dass die Nudeln auf mehreren kleinen Tellern serviert werden, anstatt auf einem...manchmal sind die Japaner wirklich schwer zu verstehen.
Trotzdem ist dieser Ort unglaublich beliebt, obwohl es neben den Nudelläden nur noch Andenkenläden gibt (und ein kleines Schloss von dem aber nicht viel übrig ist...).
Weiter ging es zum Schloss über den Wolken in Takeda oder besser gesagt zu den Ruinen der Anlage. Auch bekannt unter dem Namen "Japans Machu-Picchu" kann man hier von einem ganze 300 Meter hohen "Berg" eine schöne Aussicht ergattern und auf den alten Gesteinsmauern herumturnen. Dieser Ort wurde erst vor einigen Jahren von den japanischen Massen entdeckt, wodurch ein Ansturm an Touristen ausgelöst wurde, der von der Befestigungsanlage einfach nicht ausgehalten werden konnte. Deshalb sind jetzt leider viele Bereiche abgesperrt und ein Großteil des Wegs auf dem man läuft mit einer Plane ausgelegt, um die Steine zu schonen.
Nach diesem Wochenendstrip kam ich wieder zurück nach Nara, um mich mit einigen Ärzten aus der Klinik zu treffen. Das Highlight dieser Tage waren aber die beiden Übernachtungen in verschiedenen Hostels, in denen ich einige nette Leute aus den verschiedensten Orten der Welt getroffen habe. Unter anderem einen Franzosen, der am nächsten Morgen mit einer Dämonenmaske und Perücke auf den nächsten Berg gestiegen ist, um dort zu Tanzen und Schreien (exakter Wortlaut). Franzosen sind noch seltsamer als Japaner...
Die Nacht darauf in Osaka war allerdings enttäuschend. Während ich in Nara für 2400 Yen in einem hundert Jahre alten traditionellen Haus übernachten konnte, zahlte ich in Osaka 2800 um mir mit 9 anderen Typen einen Raum der mehr an einen schmalen Flur erinnerte, zu teilen. Mein Bett hatte dann noch das großartige Feature, dass die Wand in der hinteren Ecke in das Bett hineinragte. Die Matratze wurde so auf das Bett gelegt, dass die hintere Kante abgeknickt in die Luft ragte. Statt in einem normalen rechteckigen Bett hatte ich also das Privileg in einem Dreiecksbett zu schlafen. Wunderbar!
Deswegen bin ich direkt danach wieder zu meiner Gastfamilie geflüchtet. Auch natürlich, um mein Gepäck abzuholen, dass ich hier unterstellen durfte. Zwischen Mittagessen, einer Session im Massagestuhl und einem Besuch vom Mönch von nebenan, konnt ich diesen Post gerade noch unterbringen.
Nachher flieg ich dann zurück nach Tokyo und komm bei nem Chinesen für eine Nacht unter, von dem ich eine Freundin in Nara getroffen hab. Falls ihr also nichts mehr von mir hört, hat mich die Triade erwischt und meine Organe verkauft.
Die restlichen Nächte bin ich vermutlich auch bei Freunden/Bekannten die ich hier in Japan getroffen hab.
Auch sonst ist das Programm aber ziemlich voll: Samstag findet eine Vorführung von Sensei statt, Sonntags wird einen Tag lang trainiert und Dienstags und Mittwochs gibts das große Katori Festival.
Deswegen bezweifel ich eher, dass ich nochmal dazu komm hier reinzuschreiben. Vll. ein paar Bilder oder so, Facebook zickt gerade eh rum und lässt mich keine Bilder hochladen...
In dem Fall, machts gut und bis bald in Deutschland! (Am 17. komm ich mittags zurück)
Hmm Google zickt auch(sind wir mal fair, vermutlich ists die Inetverbindung), also erstmal keine Bilder...versuch das nachzureichen ;)
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