Samstag, 29. September 2018

Taifun Warnung

Japan! Das Land der aufgehenden Sonne, bekannt durch Sushi und Manga und unser nächstes Ziel auf dem Reiseplan!
Vor gut zwei Wochen sind wir hier angekommen, die ersten Tage haben wir im noch sommerlich heißem und tropisch schwülem Tokyo verbracht. Bei regelmäßigen Regenschauern haben wir versucht in der uns zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viel zu sehen und an Eindrücken aufzusaugen - anders als in Kanada gibt es hier z.T. ja deutlich mehr zu sehen, sobald die Sonne untergegangen ist, weshalb unsere Tagesplanung  sich häufig bis in die späten Abendstunden erstreckt hat.

Nach Tokyo begannen wir die Reise gen Westen. Zunächst machten wir Halt in Nikko, wo der reichseinigende Shogun Tokugawa begraben liegt. In einer kleinen Bergmetzgerei mit angeschlossenem Mini-Restaurant (Öffnungszeiten 17-18h) konnten wir hier sehr sehr leckeres Tonkatsu [Schweineschnitzel] essen.
Als nächstes kam Nagano, bekannt durch die Winterolympiade in den 90ern. Eigentlich wollten wir von hier zu den benachbarten heißen Quellen fahren, in denen wilde Affen baden, entschieden uns aber aufgrund des schlechten Wetters dagegen und schauten uns nur den großen Tempel Zenkoji an. Bevor wir uns dann auf den Weg in die japanischen Alpen machten, besichtigten wir aber noch die Rabenburg in Matsumoto, eine der wenigen Burgen mit vielen erhaltenen Anteilen aus dem Mittelalter und gekennzeichnet als nationaler Schatz.

In Takayama konnten wir das kleine Dorf mit noch authentisch erhaltenem Händlerviertel aus der Edoperiode und vielen, vielen Touristen erkunden. Highlights war ein Onsen-Besuch, ein Abendessen bei einem Deutsch sprechenden Japaner, der in Bad Reichenhall ausgebildet wurde und seinen Laden als Ein-Mann-Show geführt hat und die noch mittelalterlichen Gassho-zukuri Häuser, nicht unähnlich europäischen Reethäusern.

Als nächstes sollte uns unsere Reise nach Kanazawa führen, das mit seinen erhaltenen Tee-&Vergnügungsvierteln auch als Kyoto des Nordens bezeichnet wird und über einen wunderschönen Schlosspark verfügt

Und kurz bevor der nächste Taifun über die Hauptinsel Japans fegte, erreichten wir Sanda und das Haus meiner Gastfamilie, wo wir zunächst die Regenmassen und Windböen ausharren werden...

Sensouji in Tokyo 

Chefkochausbildung (das sieht leckerer aus, wenn es fertig ist und schmeckt noch besser! Monjayaki)

Akihabara in Tokyo bei Regen

So sieht man nach zwei Wochen Japan aus...



Um beim Thema zu bleiben: Wasserfälle

Tagesausflug nach Kamakura

Hier konnten wir bei einer Shinto-Hochzeit im Fackelschein zuschauen

Der Toshogu in Nikko - Tokugawas letzte Ruhestätte

Japanische (Innen-)Architektur in Nikko

Die Teufelsjizo

Der Kenzôji in Nagano

Burg Matsumoto



Mutprobe


Gassho-zukuri in Hida no Sato
Leckeres Sashimi im Sakurajaya

Der Kenrokuen-park in Kanazawa

Das alte Geishaviertel in Kanazawa 

Nochmal Kenrokuen-park 

Bei der Durchfährt von Shirakawa-go

Den Düsseldorfer-Wurzeln treu: Eis mit Blattgold!

Donnerstag, 13. September 2018

Viktorianische Insel

Nach ein paar Tagen der Ruhe in einigen kleineren Orten auf dem Weg von Ost nach West, legten wir den letzten Rest der Strecke zurück, passierten erneut Vancouver und erreichten mit der Fähre Victoria auf Vancouver Island.
Auch hier zeigte sich mal wieder: die kanadischen Städte haben wohl das gute Wetter für sich gepachtet. Wie schon in Vancouver setzte strahlender Sonnenschein und milde Abende die größte Stadt der Insel prachtvoll in Szene und ermöglichten uns Erkundungstouren bis hinauf auf offene See. Wir hatten die wohl besten Fish & Chips die ich je gegessen habe (mussten uns dafür aber auch vor Ladeneröffnung bereits in eine Schlange einsortieren), besuchten ein sehr traditionelles Pub und genossen eine Waltour die uns neben jagenden Orcas auch Buckelwale und jede Menge Seelöwen zeigte(die man nicht nur optisch sondern insbesondere olfaktorisch schon von weitem wahrnehmen konnte).
Die Stadt selbst zeichnet sich durch einen netten Stadtkern mit vielen kleinen und beschaulichen Lädchen und schön hergerichteten Straßen aus.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg nach Westen, wo unser nächster Campingground auf uns wartete - natürlich inklusive schlechtem Wetter. Auch wenn wir hier vom Rauch verschont blieben, war der dauerhafte Regen der hier auf uns niederprasselte kein deutlich besserer Ersatz. Dem Wetter angemessen besuchten wir die großen Regenwälder an der Küstenregion um Tofino, aber nach gut drei Tagen dauernaß und einem undichten Zelt,  entschieden wir uns dazu den nächsten Zeltplatz abzusagen, wieder weiter ins Inselinnere vorzudringen und zwei Nächte in einem kleinen Motel zu verbringen, um etwas trocken zu werden.
Zumindest ein wenig besserte sich das Wetter, weshalb wir die nächste und letzte Station an der Ostküste - Seal Bay nahe Courtenay - wieder mit dem noch immer etwas klammen Zelt bestritten.

Derzeit befinden wir uns in Nanaimo und sind vor allem damit beschäftigt, alles für die Reise vorzubereiten - am Samstag geht es nach Tokyo und bis dahin muss das Zelt getrocknet und gesäubert werden, das Mietauto geputzt und unsere Rucksäcke neugepackt werden!

Victoria in all seiner Pracht
...und schönem Wetter

Bei Abend

Und Chinatown, das älteste Kanadas

Einer von drei Buckelwalen die wir gesehen haben und uns sehr nah kamen.

Viele (stinkende) Seelöwen, Seehunde und Robben

Eine Familie von Orcas, nachdem die ihre Jagd beendet hatten, waren es weniger Seelöwen...am Geruch hat das wenig geändert

Der Strand vor der Haustür bei Tofino

Einige Stunden bevor der Regen einsetzt...

Das uralte Monster Nyarlathothep...ähh ich meine Regenwald bei Tofino

Fast so groß wie mein Ego!

Leider ist die Blogger-app mehr als nervig, daher mein Foto auf Waljagd außerhalb jeglicher Kontinuität

So sah es (und wir) dann die meiste Zeit an der Westküste aus

Deswegen mussten wir uns ordentlich stärken!

Die Ostküste mit etwas besserem Wetter

Besagte Fish&Chips + frittierte Austern


Cthulhu! Ähh mehr Wald...

Dienstag, 28. August 2018

Rauchende Wildnis

Die letzten knapp zwei Wochen haben wir die Nationalparks Jasper und Banff erkundet. Von Vancouver aus sind wir nach Norden, entlang des berühmten Sea to Sky Highways  aufgebrochen, um uns dann weiter gen Westen zu bewegen. Die majestätische Natur konnten wir leider zumeist nur erahnen, da uns dicke Rauschwaden von den unzähligen Waldbränden im ganzen Land die Sicht raubten. Somit verpassten wir einen sicherlich tollen Ausblick auf unserem Roadtrip, auf den wir uns beide schon sehr gefreut hatten.
An unseren Stopps hatten wir aber immer mal wieder Glück, entweder kam etwas Wind auf, um die dicke Suppe zu vertreiben oder wir bewegten uns in Tälern/auf Bergen wohin der Rauch nicht vollends vordrang.

Auch in Jasper angekommen, wo unsere Campingtour startete, war uns das Glück hold und wir hatten einige Tage recht gute Sicht. Bei den täglichen Wanderungen durch die verschiedenen Teile des Nationalparks, stießen wir dann auch schnell auf die Schätze der hiesigen Natur; rauschende (und beinahe überall auffindbare) Wasserfälle, die das Steinwerk unter sich formten, Schwarzbären, die auf andere Touris nur wenige Meter vor uns Jagd machten, Wapitis, die ihre Vorliebe für Hunde entdeckten, Wasserfälle, eine Elchkuh, die nur wenige Meter vor uns im Wasser graste, Adler, Wasserfälle, Großhornziegen, jede Menge Eichhörnchen, Wasserfälle und wenn man ganz besonders viel Glück hatte auch den ein oder anderen Blick den man durch die Rauchschwaden auf einen Berggipfel erhaschen konnte.

Nach drei Tagen Camping wechselten wir zum ersten Mal den Zeltplatz. Ausgerechnet an diesem Tag (wir waren extra früh aufgestanden, da einige der Zeltplätze hier auf einer "first come, first serve" Basis funktionieren) hatte unser Auto einen Platten. Anscheinend hatten wir auf einer der Strecken einen Nagel als blinden Passagier aufgelesen. Je mehr sich der Herbst nähert, desto ausgeprägter waren auch die hiesigen Temperaturschwankungen und so mussten wir, obwohl die Temperaturen am Vortag noch im hohen Zwanziger-Bereich lagen, bei klirrender Kälte im niedrigen einstelligen Bereich und in Herrgottsfrühe den Ersatzreifen anbringen, in die nächste Ortschaft zum Flicken fahren, dann schnell noch immer mit dem Ersatzreifen bestückt zum nächsten Campingplatz, damit wir nicht im Auto übernachten müssen und wieder zurück in die Ortschaft fahren, um den reparierten Reifen abzuholen...
Ich hoffe mal es bleibt bei dem einen Platten für die restliche Reise...

Nach Jasper kam Banff und Yoho, aber wir verkürzten unsere Campingzeit um einen Tag, da es hier endlich anfing zu regnen und nach Monaten der Dürre ein Temperatursturz und Gewitter angekündigt waren.

Jetzt befinden wir uns in Radium Hot Springs, am Rande des Kootenay Nationalparks. Die nächste Woche werden wir dann den Rückweg nach Vancouver antreten, wobei wir viele Stopps für die umliegenden Parks eingeplant haben. Danach führt unser Weg dann nach Vancouver Island, wo wir hoffentlich nicht all zu schlechtes Wetter vorfinden, da wir dort wieder campen wollen.

Einer der Joffre Lakes

Der Helmcken Wasserfall im Wells Gray Park

Balanceakt

Zunächst noch wenig Rauch, ein, zwei Stunden später konnte man kaum noch die Hand vorm Gesicht erkennen - Trophy Meadow im Wells Gray

Der erste Zeltplatz in Jasper

Besagter Schwarzbär der auf die Touris vor uns losgegangen ist und erst im letzten Moment abgedreht hat.

Ein Wapiti in Jasper, wie ein Reh bloß drei Köpfe größer als ich und fünfmal so schwer 

Medicine Lake

Maligne Lake

Elchkuh im Moose Lake. Hrhr.

Nahe des Takakkaw Falls

Das Valley um Radium Hot Springs herum

Montag, 13. August 2018

Erste Woche vorbei - 20 folgen noch!

Die erste Woche in Vancouver ist schon vorbeigeflogen.
Nachdem wir hier mit etwas Verspätung angekommen sind, da das Flugzeug aufgrund einer herabgestürzten Abdeckung an der Decke nicht starten konnte(das haben dann zwei Techniker einfach reingehämmert...war alles sehr beruhigend...), haben wir uns in den vergangenen 7 Tagen mit der schönen Stadt (wobei vor allem die Interieurs der Gebäude und eben die Umgebung mit Meer, Parks&Wäldern und Bergen beeindruckt, äußerlich sind viele der Bauten und Straßen eher...meh), den hiesigen Parks, einer Bergtour (fast 1000 Höhenmeter bei nur 2,9 km Strecke - der Rekord liegt bei ~24min, wir haben uns aber etwas mehr Zeit gelassen...um die Aussicht zu genießen! ) und den sehr netten und äußerst zuvorkommenden Kanadiern auseinandergesetzt.
Morgen holen wir dann unser Mietauto ab und fahren los in Richtung der großen Nationalparks Jasper und Banff, denen wir uns allerdings Schritt für Schritt nähern, um den Roadtrip genießen zu können.
So lange wie in Vancouver werden wir die nächsten 20 Wochen (so lange ist es noch bis zur Rückkehr) nirgends mehr bleiben - es wird also spannend und sicher auch etwas stressiger als bisher!



Bei der Fahrradtour um den Stanleypark, der direkt an der Stadt gelegen ist

Im Hintergrund der Canada Place

Vancouver bei Nacht
Lynnvalley und Canyon mit schönem Wasser und vielen Klippenspringern
Der Wald bei Lynnvalley

Freitag, 10. August 2018

Influencing

Über 4 Jahre ist es her, dass ich hier zuletzt Zeilen verfasst habe. In meiner Naivität bin ich fest davon ausgegangen, dieser Blog sei in den Tiefen des Internets verschollen gegangen, aber siehe da, er existiert! Wer hätte es auch gewagt einen Haufen so wertvoller Daten einfach in den Limbo eines digitalen Papierkorbs zu verfrachten?
Dieser Wink des Schicksals kam mir gerade recht, da ich ja schon seit längerem mit meinem Job haderte und nach Alternativen suchte.
Nach langem Grübeln und Überlegen kam endlich die Lösung: ich werde Influencer!
Schließlich ist das heutzutage en vogue und soll schon einigen Leuten zu großem Reichtum verholfen haben.
Von vorne herein war mir klar, dass ich mich tief in die Welt der Influencer hineinversetzen musste, um an mein Ziel zu gelangen. Wochenlange Recherche und Undercover-Nachforschungen ließen mich zum einzig gültigen Ergebnis kommen: ich musste eine Weltreise machen! Kein anderer Weg war verlässlich genug, um mir genügend Online-Cred zu verschaffen und in der Szene durchzustarten.

Mit diesen Worten machte ich meinem Chef klar, dass es keine weitere gemeinsame Zukunft geben würde, rüstete mich aus, packte die Freundin ein und zog zum Frankfurter Flughafen los.

"Sie fliegen heute nach Vancouver, haben Sie denn den Rückflug schon gebucht?", fragte die Dame am Condor Schalter.
"Wir fliegen nicht zurück, nach Westkanada ist Japan an der Reihe!", entgegneten wir keck.
"Und haben Sie ihren Rückflug von Japan schon gebucht?", parierte sie Leitlinien-gerecht.
"Keinen Rückflug, aber den Weiterflug nach Neuseeland!", strahlte ich sie mit einem Lächeln das Eisberge hätte schmelzen können an.
"Und von da hab-" "Nein, nein; von da fliegen wir weiter nach Ho Chi Minh Stadt und dann müssen wir erstmal nach Hanoi kommen, um weiterzufliegen!", unterbrach ich sie, da es so langsam anstrengend wurde.
"Achso. Naja. Danach ja wahrscheinlich...Indien? Singapur? Oder doch gleich Afrika?", kam ihre nun doch etwas gereizte Antwort.
"Ne, dann geht's nach Düsseldorf!", - und schwupps saßen wir im ersten Flieger.
Ihr seht, das Leben eines Influencers kann ganz schön anstrengend sein!

In diesem Sinne möchte ich euch vor allem mit einigen Bildern beglücken - da wir ja viel Sightseeing betreiben, muss ich mal schauen, wie viel Zeit und Muße für Textergüsse bleibt. Wie immer freue ich mich aber über Kommentare oder Nachrichten auf anderen Kanälen, um auch über euch up to date bleiben zu können!