Dienstag, 28. August 2018

Rauchende Wildnis

Die letzten knapp zwei Wochen haben wir die Nationalparks Jasper und Banff erkundet. Von Vancouver aus sind wir nach Norden, entlang des berühmten Sea to Sky Highways  aufgebrochen, um uns dann weiter gen Westen zu bewegen. Die majestätische Natur konnten wir leider zumeist nur erahnen, da uns dicke Rauschwaden von den unzähligen Waldbränden im ganzen Land die Sicht raubten. Somit verpassten wir einen sicherlich tollen Ausblick auf unserem Roadtrip, auf den wir uns beide schon sehr gefreut hatten.
An unseren Stopps hatten wir aber immer mal wieder Glück, entweder kam etwas Wind auf, um die dicke Suppe zu vertreiben oder wir bewegten uns in Tälern/auf Bergen wohin der Rauch nicht vollends vordrang.

Auch in Jasper angekommen, wo unsere Campingtour startete, war uns das Glück hold und wir hatten einige Tage recht gute Sicht. Bei den täglichen Wanderungen durch die verschiedenen Teile des Nationalparks, stießen wir dann auch schnell auf die Schätze der hiesigen Natur; rauschende (und beinahe überall auffindbare) Wasserfälle, die das Steinwerk unter sich formten, Schwarzbären, die auf andere Touris nur wenige Meter vor uns Jagd machten, Wapitis, die ihre Vorliebe für Hunde entdeckten, Wasserfälle, eine Elchkuh, die nur wenige Meter vor uns im Wasser graste, Adler, Wasserfälle, Großhornziegen, jede Menge Eichhörnchen, Wasserfälle und wenn man ganz besonders viel Glück hatte auch den ein oder anderen Blick den man durch die Rauchschwaden auf einen Berggipfel erhaschen konnte.

Nach drei Tagen Camping wechselten wir zum ersten Mal den Zeltplatz. Ausgerechnet an diesem Tag (wir waren extra früh aufgestanden, da einige der Zeltplätze hier auf einer "first come, first serve" Basis funktionieren) hatte unser Auto einen Platten. Anscheinend hatten wir auf einer der Strecken einen Nagel als blinden Passagier aufgelesen. Je mehr sich der Herbst nähert, desto ausgeprägter waren auch die hiesigen Temperaturschwankungen und so mussten wir, obwohl die Temperaturen am Vortag noch im hohen Zwanziger-Bereich lagen, bei klirrender Kälte im niedrigen einstelligen Bereich und in Herrgottsfrühe den Ersatzreifen anbringen, in die nächste Ortschaft zum Flicken fahren, dann schnell noch immer mit dem Ersatzreifen bestückt zum nächsten Campingplatz, damit wir nicht im Auto übernachten müssen und wieder zurück in die Ortschaft fahren, um den reparierten Reifen abzuholen...
Ich hoffe mal es bleibt bei dem einen Platten für die restliche Reise...

Nach Jasper kam Banff und Yoho, aber wir verkürzten unsere Campingzeit um einen Tag, da es hier endlich anfing zu regnen und nach Monaten der Dürre ein Temperatursturz und Gewitter angekündigt waren.

Jetzt befinden wir uns in Radium Hot Springs, am Rande des Kootenay Nationalparks. Die nächste Woche werden wir dann den Rückweg nach Vancouver antreten, wobei wir viele Stopps für die umliegenden Parks eingeplant haben. Danach führt unser Weg dann nach Vancouver Island, wo wir hoffentlich nicht all zu schlechtes Wetter vorfinden, da wir dort wieder campen wollen.

Einer der Joffre Lakes

Der Helmcken Wasserfall im Wells Gray Park

Balanceakt

Zunächst noch wenig Rauch, ein, zwei Stunden später konnte man kaum noch die Hand vorm Gesicht erkennen - Trophy Meadow im Wells Gray

Der erste Zeltplatz in Jasper

Besagter Schwarzbär der auf die Touris vor uns losgegangen ist und erst im letzten Moment abgedreht hat.

Ein Wapiti in Jasper, wie ein Reh bloß drei Köpfe größer als ich und fünfmal so schwer 

Medicine Lake

Maligne Lake

Elchkuh im Moose Lake. Hrhr.

Nahe des Takakkaw Falls

Das Valley um Radium Hot Springs herum

Montag, 13. August 2018

Erste Woche vorbei - 20 folgen noch!

Die erste Woche in Vancouver ist schon vorbeigeflogen.
Nachdem wir hier mit etwas Verspätung angekommen sind, da das Flugzeug aufgrund einer herabgestürzten Abdeckung an der Decke nicht starten konnte(das haben dann zwei Techniker einfach reingehämmert...war alles sehr beruhigend...), haben wir uns in den vergangenen 7 Tagen mit der schönen Stadt (wobei vor allem die Interieurs der Gebäude und eben die Umgebung mit Meer, Parks&Wäldern und Bergen beeindruckt, äußerlich sind viele der Bauten und Straßen eher...meh), den hiesigen Parks, einer Bergtour (fast 1000 Höhenmeter bei nur 2,9 km Strecke - der Rekord liegt bei ~24min, wir haben uns aber etwas mehr Zeit gelassen...um die Aussicht zu genießen! ) und den sehr netten und äußerst zuvorkommenden Kanadiern auseinandergesetzt.
Morgen holen wir dann unser Mietauto ab und fahren los in Richtung der großen Nationalparks Jasper und Banff, denen wir uns allerdings Schritt für Schritt nähern, um den Roadtrip genießen zu können.
So lange wie in Vancouver werden wir die nächsten 20 Wochen (so lange ist es noch bis zur Rückkehr) nirgends mehr bleiben - es wird also spannend und sicher auch etwas stressiger als bisher!



Bei der Fahrradtour um den Stanleypark, der direkt an der Stadt gelegen ist

Im Hintergrund der Canada Place

Vancouver bei Nacht
Lynnvalley und Canyon mit schönem Wasser und vielen Klippenspringern
Der Wald bei Lynnvalley

Freitag, 10. August 2018

Influencing

Über 4 Jahre ist es her, dass ich hier zuletzt Zeilen verfasst habe. In meiner Naivität bin ich fest davon ausgegangen, dieser Blog sei in den Tiefen des Internets verschollen gegangen, aber siehe da, er existiert! Wer hätte es auch gewagt einen Haufen so wertvoller Daten einfach in den Limbo eines digitalen Papierkorbs zu verfrachten?
Dieser Wink des Schicksals kam mir gerade recht, da ich ja schon seit längerem mit meinem Job haderte und nach Alternativen suchte.
Nach langem Grübeln und Überlegen kam endlich die Lösung: ich werde Influencer!
Schließlich ist das heutzutage en vogue und soll schon einigen Leuten zu großem Reichtum verholfen haben.
Von vorne herein war mir klar, dass ich mich tief in die Welt der Influencer hineinversetzen musste, um an mein Ziel zu gelangen. Wochenlange Recherche und Undercover-Nachforschungen ließen mich zum einzig gültigen Ergebnis kommen: ich musste eine Weltreise machen! Kein anderer Weg war verlässlich genug, um mir genügend Online-Cred zu verschaffen und in der Szene durchzustarten.

Mit diesen Worten machte ich meinem Chef klar, dass es keine weitere gemeinsame Zukunft geben würde, rüstete mich aus, packte die Freundin ein und zog zum Frankfurter Flughafen los.

"Sie fliegen heute nach Vancouver, haben Sie denn den Rückflug schon gebucht?", fragte die Dame am Condor Schalter.
"Wir fliegen nicht zurück, nach Westkanada ist Japan an der Reihe!", entgegneten wir keck.
"Und haben Sie ihren Rückflug von Japan schon gebucht?", parierte sie Leitlinien-gerecht.
"Keinen Rückflug, aber den Weiterflug nach Neuseeland!", strahlte ich sie mit einem Lächeln das Eisberge hätte schmelzen können an.
"Und von da hab-" "Nein, nein; von da fliegen wir weiter nach Ho Chi Minh Stadt und dann müssen wir erstmal nach Hanoi kommen, um weiterzufliegen!", unterbrach ich sie, da es so langsam anstrengend wurde.
"Achso. Naja. Danach ja wahrscheinlich...Indien? Singapur? Oder doch gleich Afrika?", kam ihre nun doch etwas gereizte Antwort.
"Ne, dann geht's nach Düsseldorf!", - und schwupps saßen wir im ersten Flieger.
Ihr seht, das Leben eines Influencers kann ganz schön anstrengend sein!

In diesem Sinne möchte ich euch vor allem mit einigen Bildern beglücken - da wir ja viel Sightseeing betreiben, muss ich mal schauen, wie viel Zeit und Muße für Textergüsse bleibt. Wie immer freue ich mich aber über Kommentare oder Nachrichten auf anderen Kanälen, um auch über euch up to date bleiben zu können!