Die letzten knapp zwei Wochen haben wir die Nationalparks Jasper und Banff erkundet. Von Vancouver aus sind wir nach Norden, entlang des berühmten Sea to Sky Highways aufgebrochen, um uns dann weiter gen Westen zu bewegen. Die majestätische Natur konnten wir leider zumeist nur erahnen, da uns dicke Rauschwaden von den unzähligen Waldbränden im ganzen Land die Sicht raubten. Somit verpassten wir einen sicherlich tollen Ausblick auf unserem Roadtrip, auf den wir uns beide schon sehr gefreut hatten.
An unseren Stopps hatten wir aber immer mal wieder Glück, entweder kam etwas Wind auf, um die dicke Suppe zu vertreiben oder wir bewegten uns in Tälern/auf Bergen wohin der Rauch nicht vollends vordrang.
Auch in Jasper angekommen, wo unsere Campingtour startete, war uns das Glück hold und wir hatten einige Tage recht gute Sicht. Bei den täglichen Wanderungen durch die verschiedenen Teile des Nationalparks, stießen wir dann auch schnell auf die Schätze der hiesigen Natur; rauschende (und beinahe überall auffindbare) Wasserfälle, die das Steinwerk unter sich formten, Schwarzbären, die auf andere Touris nur wenige Meter vor uns Jagd machten, Wapitis, die ihre Vorliebe für Hunde entdeckten, Wasserfälle, eine Elchkuh, die nur wenige Meter vor uns im Wasser graste, Adler, Wasserfälle, Großhornziegen, jede Menge Eichhörnchen, Wasserfälle und wenn man ganz besonders viel Glück hatte auch den ein oder anderen Blick den man durch die Rauchschwaden auf einen Berggipfel erhaschen konnte.
Nach drei Tagen Camping wechselten wir zum ersten Mal den Zeltplatz. Ausgerechnet an diesem Tag (wir waren extra früh aufgestanden, da einige der Zeltplätze hier auf einer "first come, first serve" Basis funktionieren) hatte unser Auto einen Platten. Anscheinend hatten wir auf einer der Strecken einen Nagel als blinden Passagier aufgelesen. Je mehr sich der Herbst nähert, desto ausgeprägter waren auch die hiesigen Temperaturschwankungen und so mussten wir, obwohl die Temperaturen am Vortag noch im hohen Zwanziger-Bereich lagen, bei klirrender Kälte im niedrigen einstelligen Bereich und in Herrgottsfrühe den Ersatzreifen anbringen, in die nächste Ortschaft zum Flicken fahren, dann schnell noch immer mit dem Ersatzreifen bestückt zum nächsten Campingplatz, damit wir nicht im Auto übernachten müssen und wieder zurück in die Ortschaft fahren, um den reparierten Reifen abzuholen...
Ich hoffe mal es bleibt bei dem einen Platten für die restliche Reise...
Nach Jasper kam Banff und Yoho, aber wir verkürzten unsere Campingzeit um einen Tag, da es hier endlich anfing zu regnen und nach Monaten der Dürre ein Temperatursturz und Gewitter angekündigt waren.
Jetzt befinden wir uns in Radium Hot Springs, am Rande des Kootenay Nationalparks. Die nächste Woche werden wir dann den Rückweg nach Vancouver antreten, wobei wir viele Stopps für die umliegenden Parks eingeplant haben. Danach führt unser Weg dann nach Vancouver Island, wo wir hoffentlich nicht all zu schlechtes Wetter vorfinden, da wir dort wieder campen wollen.