Nachdem wir den Taifun ausgesessen hatten, machten wir uns auf nach Kyoto, wo uns Massen über Massen an Touristen erwarteten. Auch in den anderen Orten war mir im Vergleich zu früher der deutlich höhere Durchschnitt an Ausländern und Reisenden aufgefallen - die japanische Regierung hat das Ziel ausgesprochen bis 2020 40 Millionen Touristen im Jahr zu begrüßen, vor 2013 waren es keine oder gerade so 10 - in Kyoto wurde aber jeder Tempelbesuch zur Qual durch das ständige Anstehen und sich in Schlangen fortbewegen müssen.
Trotzdem versuchten wir natürlich die wichtigsten Hotspots abzuklappern, freuten uns dann aber umso mehr auf unseren Flug nach Okinawa, die südlichste Insel Japans, auf der wir etwas entspannen wollten.
Unsere Pläne hielten aber dem widrigen Wetter nicht stand, denn just am Tag unseres Abflugs würde der nächste Taifun die Südinsel treffen und ein Anfliegen unmöglich machen.
Flug und Unterkunft wurden also gecancelt, die Zeit verbrachten wir stattdessen in Kyoto, zum einen mit etwas sehnlich erwarteter Entspannung, zum anderen damit, Freunde abseits der Tourimeilen zu treffen.
Der Berg Koya ist gleichzeitig Hauptquartier der buddhistischen Shingon Sekte, eine der bedeutendsten buddhistischen Schulen Japans, gegründet von dem zuvor schon erwähnten Kukai der angeblich in ewiger Meditation auf dem Berg ruht.
Wer jetzt bei unserer Unterkunft an ein spartanisches Holzbett denkt wird allerdings enttäuscht sein.
Wir hatten ein schönes Tatamizimmer, inklusive Toilette mit den üblichen elektronischen Annehmlichkeiten und auch sonst ist der Betrieb dort so professionalisiert, das man sich eher wie in einem Hotel vorkommt, als einem religiösen Ort. Etwas ganz besonderes war allerdings die streng buddhistische Küche abends und morgens, bei der es allerlei vegetarische Köstlichkeiten gab und die Morgenandacht um 6 Uhr.
Die restliche Zeit verbrachten wir damit, einige der über hundert Tempel auf dem Berg anzuschauen und dem Friedhof einen nächtlichen Besuch abzustatten, schließlich handelt es sich beim Okunoin um den größten Friedhof Japans, auf dem zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten begraben wurden und auch die großen japanischen Unternehmen es sich nicht nehmen lassen, einen Grabstein für ihre Angestellten zu errichten - ganz zu schweigen, dass man hier zur Stätte von Kukais ewiger Meditation gelangen kann!
Die nächste Station auf unserem Weg nach Westen war Hiroshima. Das große Atombombenmuseum wird derzeit auch renoviert, nur einer der Außenflügel war uns daher zugänglich und hier mussten wir uns wieder den wenigen Raum mit unzähligen Touris teilen.
Trotzdem ist es immer wieder eindrücklich und verstörend, die noch immer übrig gebliebenen Schäden durch die Bombe zu sehen.
Von Hiroshima aus besuchten wir für einen Tag auch Miyajima, eine heilige Insel und wohl mit das berühmteste Photomotiv Japans mit dem im Wasser stehenden Torii vor dem Schrein.
Die letzten Tage verbrachten wir in Kobe (inklusive leckerem Kobe Beef) und Osaka.
Auch Photos für diesen Beitrag werde ich erst nachreichen können, sobald ich eine einigermaßen stabile und ausreichend schnelle Verbindung gefunden habe...
Bis dahin!